RG-FunBiker07 - Radsport in und um Stormarn
#1

Mallorca 2011 [Martina Finze]

in 2011 03.01.2013 15:38
von Rg-Funbiker07 • 30 Beiträge

The same procedure as last year -

11 Funbiker wieder im Trainingscamp auf Malle

Morgens um 4.15 Uhr hoch im Norden von Deutschland - ein kleines verträumtes Dorf erwacht – zumindest 10 Funbiker und die sind wie immer gut gelaunt, voller Tatendrang und Vorfreue: auf ins Trainingscamp nach Can Picafort auf Malle. Ein einzelner reist aus Lauenburg an.

Schon am Vorabend haben alle eingecheckt – zwei der Funnys liegen mal wieder ganz knapp unter dem zulässigen Höchstgewicht der Gepäckstücke von 20 kg pro Person. Warum schafft es der Rest der Truppe bloß Gepäck für immerhin EINE Woche in kleine Koffer, vereinzelnd sogar in Sporttaschen zu packen? Und endlich wissen auch alle, dass Flüssigkeiten nur bis zu einer Menge von 100 ml im Handgepäck transportiert werden dürfen!

Bereits im Flieger werden wertvolle Informationen über die mitgeführten Navigationssysteme – ein Novum in der Truppe - ausgetauscht. Dieses winzige Teil, in dem sich ein Chip befindet, der lediglich so groß ist wie ein Fingernagel, zeigt die gefahrenen Kilometer, die Höhenmeter, die Trittfrequenz und die Pulsfrequenz an. Es berechnet den Kalorienverbrauch und kann sogar den Sonnenauf- und untergang vorhersagen – eine Information, die zunächst belächelt wird, sich später allerdings als äußerst hilfreich erweisen wird. Frau lernt, dass wir von 14 Satelliten umkreist werden und dass wir via Garmin theoretisch in der Lage wären, eine Schatzsuche durchzuführen. Ganz nebenbei kann dieses technische Wunder auch noch navigieren!

Nach etwas über 2 Stunden – so hat es der lispelnde Kapitän der Air Berlin voraus gesagt – Landung in Palma. Die Erwartungen an das Wetter sind nach den positiven Eindrücken des vergangenen Jahres natürlich hoch – aber: es ist noch nicht ganz so sonnig wie im letzten Jahr. Die Funnys sagen sich immer wieder, dass es ja auch gerade mal 9 Uhr ist! Bustransfer in Richtung Can Picafort, Hotel Gran Vista – Einchecken mit Hindernissen. Bei Ankunft drängt sich die Schlange der Neuankömmlinge schon hinaus bis vor das Hotel. Geistesgegenwärtig wie immer, denn Zeit ist knapp bemessen- beschließt die hochmotivierte Bikercrew sich in Richtung Radstation zu begeben und zunächst die Cubes in Empfang zu nehmen. Schnell zeigt sich allerdings, dass hier die Geduld auf eine harte Probe gestellt wird. FIT IM SCHRITT bereitet wieder Vergnügen und hilft auch in diesem Jahr wieder bei der Bestimmung der exakten Rahmengröße.

Nachdem auch die letzten der Funbiker das heißbegehrte Trainingsgerät endlich unter dem Hintern haben, geht es um 14.00 Uhr mit lockeren Beinen und guter Laune auf zur Cappucino-Einroll-Runde in Richtung Petra. Bei inzwischen strahlendem Sonnenschein sind die ersten 63 km schnell auf dem Tacho und der erste Erdbeerkuchen mit Sahne und Cafe con leche im Bauch.

Kette rechts und weg und das möglichst zack-zack- auch in diesem Jahr das Motto der munteren Truppe. Aufstehen – Frühstück – Treffpunkt an der Radstation um 9.30 Uhr oder 10.00 Uhr (je nach Strecke), denn in diesem Jahr sind die Räder der Biker in 2 unterschiedlichen Radkellern untergebracht. Wer zu spät kommt, fährt alleine. Jeden Abend wird dann die Strecke für den nächsten Tag detailliert geplant, um am nächsten Morgen oder während der Fahrt spontan geändert zu werden. Das stellt insbesondere für 2 der Powerfrauen, die sich im Team befinden, eine besondere Nervenprobe dar. Nicht selten mutieren sie zu klitzekleinen HB-Frauchen, die mitten in der Pampa die Zahl 48 verfluchen oder den Wunsch hegen Wikidaldo umzubringen. Hier ist dann das besondere Einfühlungsvermögen und Motivationstalent der Männer gefragt.

Für Tag 2 steht das Kloster in Felanitx auf dem Programm. Über Manacor nähern wir uns der ersten Herausforderung dieser Woche und erklimmen über eine 5 km lange Steigung den ersten Berg. Oben angekommen sind die Biker zwar ein wenig aus der Puste, aber mit Gummibärchen, die Armin schon bereithält, schnell wieder fit. Vor der Abfahrt wird noch Aufstellung für ein Gruppenfoto eingenommen: und hier hatten die Funnys mal wieder den richtigen Riecher und haben eine wahre Fotoexpertin angesprochen- von allen Seiten und allen Entfernungen werden wir aufgenommen - unser Lächeln gefriert schon langsam zu einem Dauergrinsen. Unten angekommen teilen sich die Biker, bei denen das Thema Teambildung ganz oben steht – in 2 Gruppen auf. Die schnelle Truppe- die auch mit einem 35er Schnitt hier und da noch gerne einen kleinen Schlenker einbaut und die „auch mal gucken“ Truppe. In dieser Formation ist Zeit für Pause und Zeit für Fotos. „Leitwolf“ Holger und „Frauenversteher“ Markus sind der perfekte Mix!

Montag - Tag 3 auf der Insel – Norbert hat Geburtstag und nach Geburtstagstisch und Ständchen geht es auf nach Orient. Das erste Highlight des Tages: Markus zum ersten Mal in ¾ langer Hose. Sa Pobla – Buge - Campanet –Moscari -Selva- jedes dieser kleinen Dörfer muss erst erklommen werden- geht es über Biniarmar und Alora immer weiter nach oben. Kurze Pause, Zeit für das belegte Baguette – und ein weiterer Anstieg zum Coll de Hono. Dann zurück über Bunyola - St. Maria und den wunderschönen Cami vell de Muro. Dank Garmin sind wir dieses Mal nicht auf der Autobahn gelandet und haben die Strecke ohne Umwege direkt gefunden - weitere 118,4 km in den immer strammer werdenden Beinen!

Für Dienstag, 4 Tag im Camp haben wir Porto Christo ins Visier genommen. Die Biker aus dem hohen Norden beschließen in 2 Gruppen zu fahren. Und hier stehen Wikidaldo und Garmin zum ersten Mal in direkter Konkurrenz. Wer berechnet die kürzere Strecke, wer kennt die schöneren Nebenstrecken und: ist Auto Stop bei der Berechnung der Durchschnittsgeschwindigkeit auch mitberechnet? Nach lockerer Hinfahrt treffen beide Gruppen für ca. 5 min. in Porto Christo aufeinander, Zeit für einen Cafe con leche! Auf dem Rückweg fragt sich die männliche Fraktion der Genießer-Truppe ob es tatsächlich richtig war, sich mit 3 Frauen auf die Reise zu begeben. Kurzfristig stand im Raum, dass nicht 93 km wie geplant, sondern 120 km auf dem Tacho stehen werden! Am Ende rollen aber alle mit einem Lächeln in Can Picafort ein und schwärmen abends von den herrlichen Eindrücken.

Mittwoch Ruhetag – kaum zu glauben, aber wahr und das ziehen die Funbiker, jeder auf seineWeise, voll durch. Eine kleine Truppe begibt sich schon morgens via Bus in Richtung Palma, andere gehen am Strand spazieren oder faulenzen am Pool. Regeneration pur!

Die war auch bitter nötig, wie 8 der Funbiker am Tag 5 sehr schnell feststellen. Die Königsetappe von Mallorca – ein Muss für jeden Radsportler – steht auf dem Programm. Mit dem Bus geht es um 9.00 Uhr von der Station Muro los in Richtung Andratx. Die nackte Angst wird bereits im Bus deutlich - überspielt wird diese mit Scherzen. So mancher fragt sich an dieser Stelle nach dem „Warum“. Aber wir werden für unseren Mut und die Anstrengung reich belohnt. Diese Etappe verdient ihren Namen zu Recht, denn der ersten 60 Kilometer über Estellencs, Banyabufar, Valdemossa und Deia bis auf nach Soller sind ein landschaftlicher Leckerbissen. Immer an der Küste entlang lässt sich ein unbeschreiblicher Ausblick genießen. Danach beginnt über 15 km ein Anstieg, der Durchhaltevermögen fordert- über 800 Höhenmeter sind alleine hier zu bewältigen. Endlich ist der Höhepunkt – der Tunnel erreicht und es geht bergab – vorbei am Gorg blau in Richtung Kloster Lluc. Straßensperrungen kurz vor der wunderschönen Abfahrt in Richtung Pollenca stellen kein Hindernis mehr für die Königstruppe dar – nichts kann sie mehr stoppen.

Letzter Tag- Frauentag. Capuccinorunde durch das Maffaytal. Über Sa Pobla geht es in Richtung Campanet – vorbei an den Höhlen – auf dem traumhaften oder in Holgers Worten gesprochen – legendären – Cami vell de Pollenca. Gruppenfoto vor Peters Finca. Ein einzelner Funbiker ist allerdings so im Geschwindigkeitsrausch, dass er diese Fotosession verpasst. Port de Pollenca und Port de Alcudia runden diesen wirklich schönen Tag ab. 73 km auf dem Tacho und wieder mal wunschlos glücklich.

Am letzten Abend – nach dem obligatorischen Gedeck – bestehend aus Bier und Herbas con hielo- im Monaco - entdeckt eine kleine Schar von 5 Funbikern ihre gemeinsame Leidenschaft für das Dart-Spiel. Bis nachts um 1.00 Uhr wird in 2 Teams gefightet, alle erdenklichen Mittel werden eingesetzt, keine Möglichkeit den Gegner einzuschüchtern oder abzulenken wird ausgelassen. The God of Dart kann sogar 3 Pfeile gleichzeitig werfen und erreicht das Soll von 30 Punkten ohne dass ein Pfeil auf der Scheibe stecken bleibt. Den Gedanken, der kurz vor dem Darten aufflammte- ein kurzes Bad im Meer zu nehmen- wurde relativ schnell verworfen- dafür können die Funbiker am Zebrastreifen inzwischen sicher die Straße überqueren.

Am Ende der Reise hat jeder Funbiker 600 KM und 6200 HM in den Beinen und jede der gefahrenen Touren war wieder sehenswert! Wir haben uns durch wunde Popos, schmerzende Knie und brennende Oberschenkel gekämpft. Der kulinarische Teil war ohne Einschränkung einfach klasse. Für jeden Geschmack war am Buffet etwas dabei und keiner hatte Probleme den enormen Kalorienverbrauch des Tages zu decken. Ganz nebenbei haben wir gelernt, dass wir die Brötchen künftig ohne Körner essen, da ansonsten eine Darmspiegelung angedacht ist. Nicht nur die Beinmuskulatur wurde intensiv auf die nun anstehende Saison vorbereitet, sondern die Bauchmuskulatur ist ebenfalls auf Ihre Kosten gekommen. Hochachtung auch vor Holger, der die ganze Woche nicht einen Tropfen Alkohol getrunken hat, obwohl der Bierkrug vor seinem geistigen Auge bestimmt einige Male überdimensionale Maße angenommen hat. Respekt!

Ich habe mit der Truppe eine rundum schöne Woche verlebt, bei der das Glück auf unserer Seite war: Räder gut, Hotel gut, Stimmung gut, das Wetter hat wieder voll und ganz mitgespielt und wir sind alle wieder heil gelandet – was nicht selbstverständlich ist, wie uns auf dieser Reise schmerzlich vor Augen geführt wurde.

Ich freue mich schon sehr auf den 29.4.11 wenn wir diesen Urlaub noch einmal gemeinsam Revue passieren lassen und hoffe, dass wir im kommenden Jahr wieder eine gemeinsame Woche vor uns haben und es heißt: KETTE RECHTS UND WEG!

Martina

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